Berufsbedingte Infektionskrankheiten bei Beschäftigten im Gesundheitsdienst 2023 Routinedaten der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege

Für Beschäftigte im Gesundheitsdienst besteht bei der Betreuung von infektiösen Patienten ein erhöhtes Infektionsrisiko. Zur Abschätzung der Häufigkeit von berufsbedingten Infektionen (BK-Nr. 3101) eignen sich die Routinedaten der Gesetzlichen Unfallversicherung.

Die Auswertung bezieht sich auf gemeldete und als Berufskrankheit (BK) nach BK-Nr. 3101 anerkannte Fälle, die zwischen 2018 und 2023 bei der BGW erfasst wurden. Fälle mit schwangerschaftsrelevanten Erregern werden als separate Stichprobe ausgewertet. Für Fälle mit COVID-19 werden die Merkmale Hospitalisierung, Reha-Management und Todesfälle getrennt nach Erkrankungsjahr, Geschlecht und Alter ausgewertet.

Im Berichtsjahr 2023 wurde in 43.540 Fällen die Infektionskrankheit als BK anerkannt. Bei Infektionen mit schwangerschaftsrelevanten Erregern (ohne SARS-CoV-2) betraf dies 80 Fälle. Seit 2020 machen COVID-19-Infektionen den größten Anteil am BK-Geschehen aus. 

Latente Tuberkuloseinfektionen sind rückläufig aber berufsbedingt im Gesundheitswesen noch relevant. Blutübertragbare Hepatitis-Infektionen stellen nur noch sporadische Ereignisse dar. Skabies betrifft insbesondere die Altenpflege. Die höchsten Anteile für Hospitalisierung, Reha-Management und tödlichem Krankheitsverlauf finden sich unter den in 2020 und 2021 an COVID-19 Erkrankten. Schwere Krankheitsverläufe nach COVID-19 sind bei über 50-Jährigen am häufigsten. Tödliche Krankheitsverläufe nach COVID-19 waren in 2020 und 2021 bei Männern häufiger als bei Frauen.

Der Artikel wurde veröffentlicht unter:

Dulon, M., Stranzinger, J., Wendeler, D. et al. Berufsbedingte Infektionskrankheiten bei Beschäftigten im Gesundheitsdienst 2023. Zbl Arbeitsmed (2025). https://doi.org/10.1007/s40664-025-00579-y.